
Agilität 2025: Totgeglaubt oder relevanter denn je?
April 17, 2025In den letzten Jahren hat sich die Produktentwicklung rasant verändert. Agile Methoden, cross-funktionale Teams und kontinuierliche Validierung sind längst Standard. Doch mit dem Aufkommen von KI stehen wir an einem neuen Wendepunkt. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie wir KI sinnvoll in unsere Produktentwicklung integrieren.
Vom Backlog zur Echtzeit-Validierung
Traditionell war Produktentwicklung ein Spiel aus Hypothesen, Nutzerfeedback und iterativem Feintuning. Heute ermöglicht Künstliche Intelligenz einen völlig neuen Ansatz: datengetriebene Marktanalysen, KI-gestütztes Prototyping und automatisierte Nutzerinteraktionen verkürzen die Zeit zwischen Idee und Marktvalidierung drastisch.
Beispiel: Ein mittelständisches Unternehmen testete mithilfe von KI innerhalb von zwei Wochen fünf neue Produktideen – mit 30% höherer Trefferquote bei der Nutzerakzeptanz im Vergleich zu klassischen Methoden.
Statt lange über Annahmen zu diskutieren, können Teams in kürzester Zeit erste Prototypen generieren, Hypothesen mit echten Nutzerdaten prüfen und sogar Feature-Vorschläge auf Basis von Trends und Nutzerverhalten erhalten. Das bedeutet: mehr Relevanz, weniger Bauchgefühl.

Herausforderungen & Fallstricke
Doch so vielversprechend diese Entwicklungen sind – sie bergen auch Risiken:
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Datenqualität: KI ist nur so gut wie die Daten, auf denen sie trainiert wird. Schlechte, unvollständige oder voreingenommene Daten führen zu falschen Entscheidungen.
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Komplexität: KI-Modelle müssen gepflegt, weiterentwickelt und kritisch hinterfragt werden. Das erfordert Know-how und Ressourcen, die vielen Unternehmen noch fehlen.
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Teamdynamik: Automatisierung verändert Verantwortlichkeiten. Wer entscheidet am Ende? Wer trägt Verantwortung, wenn die KI falsch liegt?
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Skalierung von Mittelmaß: KI kann nicht nur gute Ideen schneller machen – sondern auch schlechte. Ohne klare Produktvision wird Effizienz gefährlich.
Achtung: Ohne strukturierte Daten, eine strategische Vision und ein tiefes Verständnis für die Limitationen von KI bleibt sie ein Papiertiger.
Neue Rollen, neue Verantwortung
Mit dieser Entwicklung verändern sich auch die Rollen im Team. Entwickler werden zu Architekten intelligenter Systeme, Product Owner zu orchestrierenden Entscheidern mit KI-Verständnis. Fachabteilungen sind nicht mehr bloße Anforderungsgeber, sondern gestalten aktiv mit – unterstützt durch Tools, die auf Zuruf Prototypen generieren oder Inhalte bereitstellen.
These: In fünf Jahren werden klassische Rollen wie "Requirements Engineer" und "Business Analyst" verschwinden – ersetzt durch hybride Produktstrategen, die KI orchestrieren können.
Doch diese Freiheit braucht auch neue Strukturen. Es reicht nicht, KI-Tools in bestehende Prozesse zu pressen. Vielmehr müssen wir lernen, wie wir sie sinnvoll einsetzen: Wo bringt KI echte Effizienz? Wo braucht es weiterhin menschliche Intuition? Und wie schaffen wir den Spagat zwischen Automatisierung und Innovationsfähigkeit?
Langfristige Perspektive: KI wird nicht nur bestehende Prozesse verbessern. Sie wird völlig neue Produktkategorien ermöglichen – Produkte, die sich in Echtzeit an Nutzerverhalten anpassen und dynamisch weiterentwickeln. Produktentwicklung wird zunehmend zur kontinuierlichen Produktbegleitung.
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Was das für Produktverantwortliche bedeutet
Für Produktverantwortliche, Product Owner, agile Coaches, Innovationsmanager und Enabler für digitale Produkte bedeutet dieser Wandel eine große Chance – aber auch Verantwortung. Wer jetzt beginnt, sich mit KI-Technologien auseinanderzusetzen, verschafft sich einen strategischen Vorsprung. Nicht im Sinne von Buzzwords, sondern als aktiver Gestalter neuer Produktprozesse.
Quick-Check: Bist du bereit für KI in der Produktentwicklung?
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Nutzt du bereits Tools für datenbasierte Nutzerforschung?
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Weißt du, wie du KI bei der MVP-Erstellung einsetzen kannst?
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Hast du klare Kriterien, wann Automatisierung sinnvoll ist – und wann nicht?
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Kennst du die Grenzen und Risiken von KI in deinem Produktkontext?
Wenn nicht: jetzt ist der perfekte Moment, erste Schritte zu gehen.
Jetzt ist die Zeit, neue Wege zu gehen
Die nächste Produktgeneration wird nicht nur digitaler, sondern auch intelligenter. Unternehmen, die heute beginnen, mit KI zu experimentieren – sei es durch kleine Automatisierungen, gezielte Analysen oder erste Prototypen – schaffen sich einen entscheidenden Vorsprung.
3 erste Schritte, die du heute starten kannst:
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Nutze ChatGPT oder ähnliche Tools, um User Stories schneller zu erstellen.
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Teste ein No-Code-Tool wie Bubble oder Adalo für schnelle MVP-Prototypen.
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Baue einfache Automationen (z.B. Zapier-Workflows) für interne Prozesse.
Als Enabler für digitale Produkte sehe ich meine Aufgabe genau hier: Teams befähigen, neue Technologien sinnvoll in ihren Alltag zu integrieren, ohne den Fokus auf den Kunden und das Produkt zu verlieren.
Denn eines ist klar: Die Zukunft der Produktentwicklung ist hybrid – agil, datengetrieben, KI-gestützt und geprägt von kontinuierlichem Wandel. Wer das versteht, kann nicht nur mithalten. Sondern vorausgehen.